Auf den globalen Finanzmärkten von heute ist “financial repression” allerdings weit schwerer durchzusetzen als in der von Kapitalverkehrskontrollen geprägten Welt von 1945. Wollen Politiker heute finanzielle Repression betreiben, müssen sie erst einmal die Möglichkeiten zur Kapitalflucht eindämmen. Man bräuchte einen sehr umfangreichen Katalog neuer Maßnahmen, damit die “financial repression” wirkt.
Im Grundsatz mag diese Aussage richtig sein, durch die Verflechtung der Finanz- und Gütermärkte ist die „financial repression“ von den führenden Wirtschaftsblöcken allerdings leichter international durchzusetzen als man denkt. Da mit den USA, Japan und Europa (inklusive Großbritannien) mehrere große Wirtschaftsblöcke eine ähnliche Politik der „financial repression“ verfolgen, hat dies durchaus starke Auswirkungen auf die anderen Länder.
So haben z.B. die Schweiz und China ihre Währungen an den Euro und den Dollar festgezurrt, um dem Aufwertungsdruck, der durch Kapitalflucht entstehen könnte, entgegenzuwirken. Zusätzlich hat China bereits ziemlich effektive Kapitalverkehrskontrollen etabliert, die bereits wirken.
Alles in allem sehe ich daher derzeit leider keine offensichtlichen Möglichkeiten, wie man als Sparer dieser Situation entkommen könnte.